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Spuren der Vergangenheit

Führung für Jugendliche auf dem Gelände der ehemaligen Pulverfabrik Liebenau


Das WABE-Jugendforum lud am 26.06.2021 von 13 bis 16 Uhr Jugendliche und junge Erwachsene zu einer Führung auf dem Gelände der ehemaligen Pulverfabrik Liebenau und einem anschließenden Besuch in der Dokumentationsstelle unter der Leitung von Martin Guse ein.
Vor Ort konnte sich die Jugendlichen und die jungen Erwachsenen bei einer Führung über das Gelände der ehemaligen Pulverfabrik Liebenau durch Martin Guse über die NS-Zwangsarbeit informieren.
In unmittelbarer Umgebung der Orte Steyerberg und Liebenau (Landkreis Nienburg/Weser) entstand ab 1939 ein Pulverwerk unter dem Tarnnamen „Karl“.
Mit mehreren Autos fuhren wir durch das riesige Gelände der Pulverfabrik. Über Walkie-Talkies erzählte uns Martin Guse einiges über die verschiedenen Gebäude und wozu sie früher benutzt wurden.
Zum Beispiel, dass die Werksbauten aus Sicherheitsgründen weit auseinander lagen und die flachen Betondächer zur Tarnung gegen Fliegersicht mit einer Erdschicht bedeckt und mit Nadelbäumen bepflanzt wurden.
Auch in einzelnen Gebäuden durften sich die Jugendlichen und junge Erwachsenen einen Einblick verschaffen. Zudem wurde auch über einzelne Schicksale berichtet.
Denn mehr als 11.000 Fremd- und Zwangsarbeiter*innen wurden zum Ausbau der Pulverfabrik Liebenau und zur Pulverproduktion im Werk herangezogen. Eine von ihnen war zum Beispiel  Katerina Derewjanko.
Katerina Derewjanko wurde Im Frühjahr 1943 in das „Deutsche Reich“ - zur Zwangsarbeit nach Liebenau/Steyerberg - verschleppt.
Sie musste bis 1945 unter schweren körperlichen und seelischen Strapazen in der Pulverproduktion arbeiten und im Steyerberger „Ostarbeiterlager leben.
Sie hat in Liebenau/Steyerberg mit ansehen müssen, wie zahlreiche Zwangsarbeiter*innen verhungerten, erschlagen oder erschossen wurden.
Erst im Juni 1945 konnte sie in ihr Heimatland zurückkehren.(Quelle:http://www.martinguse.de/pulverfabrik/bio.htm)
Anschließend ging es noch zur Dokumentationsstelle die im Neubautrakt der Schule Liebenau liegt. Dort können sich interessierte Besucher*innen - vor allem auch die Schüler*innen der unterschiedlichsten Jahrgänge -  mit der Thematik „Nationalsozialismus“ auseinandersetzen. Unter anderem konnten sich die Teilnehmer unterschiedliche Kunstwerke die im Rahmen eines Jugendprojektes entstanden sind
anschauen.

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