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Courage Conference des WABE e.V. im KASCH in Achim eröffnete neue Perspektiven

„Es gibt keine Schule ohne Rassismus, aber es lohnt sich, dafür zu kämpfen“

Teilnehmer*innen der Courage Conference 2023 im KASCH in Achim


In einer Courage Conference des WABE e.V. in Achim haben 50 Schüler*innen und Lehrkräfte, ein Studierender der Polizeiakademie Niedersachsen sowie Multiplikator*innen aus Jugendarbeit und Zivilgesellschaft sich zu Beginn der Veranstaltung im KASCH in Achim mit den Werten und Zielen einer idealen „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ auseinandergesetzt. Die Diskussion führte zu einem breiten Konsens über die Werte, die in Zukunft an Schulen im Vordergrund stehen sollen.
Aufklärung, Respekt, Hilfsbereitschaft, Chancengleichheit und konsequente Bekämpfung von rassistischen Strukturen und rassistischem Verhalten wurden als die entscheidenden Prinzipien identifiziert, die das Herzstück einer Schule ohne Rassismus bilden sollen. Dabei wurde auch klar: Es gibt keine Schulen ohne Rassismus.  Diese Erkenntnisse sind das Ergebnis eines lebendigen und kreativen Dialogs, bei dem Schülerinnen und Schüler, darunter viele erst zwölf Jahre alt, ihre Gedanken und Ideen zu diesem wichtigen Thema einbrachten.
Die Schülerinnen und Schüler betonten, dass Aufklärung der Schlüssel zur Sensibilisierung für das Thema Rassismus sei. Sie plädierten dafür, dass Unterrichtsmaterialien und Aktivitäten entwickelt werden, um das Bewusstsein für die verschiedenen Formen von Diskriminierung und Rassismus zu schärfen. Dieser Ansatz, so betonten sie, solle von der Grundschule bis zur Oberstufe reichen, um sicherzustellen, dass alle Schülerinnen und Schüler die Chance haben, in einem Rassismus reflektierenden Umfeld aufzuwachsen.
Ein weiterer zentraler Aspekt, den die Jugendlichen hervorhoben, war der Respekt. Sie waren der Meinung, dass Respekt für die Vielfalt der Kulturen und Hintergründe entscheidend ist, um eine inklusive Gemeinschaft zu schaffen. Sie forderten, dass Schule nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch des respektvollen Miteinanders sein sollte.
Die Forderung nach Chancengleichheit war ebenfalls ein zentrales Anliegen der Schülerinnen und Schüler. Sie möchten sicherstellen, dass jeder Schüler, unabhängig von seiner ethnischen Herkunft, die gleichen Bildungschancen und Unterstützungsmöglichkeiten erhält.
Besonders bemerkenswert war die Entschlossenheit, mit der die Jugendlichen die konsequente Bekämpfung von rassistischem, sexistischem und anderem diskriminierendem Verhalten forderten. Sie waren sich einig, dass Rassismus an Schulen nicht geduldet werden sollte und dass Maßnahmen ergriffen werden müssen, um gegen jegliche Form von Diskriminierung vorzugehen.
Zusätzlich zu den Diskussionen fanden vier Workshops statt, die sich intensiv mit verschiedenen Aspekten des Themas "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" auseinandersetzten. Diese Workshops behandelten die Themen: "Argumentieren gegen rechte Parolen", "Charlies Botschaft- ein Escaperoom zur Zukunft der Europäischen Union", "Was konnten sie tun?- Widerstand gegen den Nationalsozialismus 1939- 1945" und  "Ich sehe das anders", einem Workshop für die erwachsenen Teilnehmer*innen zur Argumentation gegen Stammtischparolen und rechter Hetze.

Die Teilnehmenden berichteten zum Schluss der Veranstaltung aus ihren Workshops und zeigten sich gestärkt von den erfahrenen Impulsen. Eine Vertreter*in des WABE-Jugendforums erläuterte ergänzend deren aktuelles Projekt „Infobox zu LGBTIQ+ für Schulen“. Die wird gerade mit vielen pädagogischen Materialien befüllt und später kostenlos den Schulen zur Verfügung gestellt.
Insgesamt zeigt diese Veranstaltung, wie engagiert junge Menschen und ihre Lehrkräfte sind, wenn es darum geht, Rassismus und Diskriminierung zu reflektieren. Zugleich aber auch, mit welchen Herausforderungen Betroffene nach wie vor an Schulen konfrontiert sind Die Ergebnisse dieses Treffens sind ein vielversprechender Schritt in Richtung einer inklusiven Bildungseinrichtung, die auf den Grundwerten von Aufklärung, Respekt, Hilfsbereitschaft, Chancengleichheit und konsequenter Bekämpfung von Rassismus basiert. Es bleibt zu hoffen, dass diese Ideen in Zukunft in die Praxis umgesetzt werden und Schulen zu Orten werden, an denen Vielfalt gefeiert und Diskriminierung aktiv bekämpft wird. Projektleiter Rudi Klemm hob hervor, dass sich die Beteiligung externer Multiplikator*innen für die Teilnahme an dem Lehrkräfte-Workshop bewährt habe, „weil dadurch Perspektivwechsel ermöglicht wurden, die den Horizont erweitert haben.“

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