Amnesty-Gruppe besichtigt den Verdener Waggon
Demokratie und Menschenrechte: Schnittmengen zwischen beiden Gruppierungen
„Ich bin erfreut, dass es gerade die Verdener Amnesty-Gruppe ist, die als erster Verein Interesse an einer Infoführung beim Verdener Waggon zeigt. Zumal es viele Schnittmengen zwischen unserem Verein und Amnesty gibt“. Mit diesen Worten begrüßte Ehler Lohmann, Vorsitzender des Vereins „Verdener Waggon im Netzwerk Erinnerungskultur“ einige Mitglieder des Verdener Menschenrechtsvereins, die ihre monatliche Gruppensitzung zum Verdener Waggon bei der BBS verlegt hatten und sich eingangs über die Geschichte des Waggons sowie die Aktivitäten des Waggon-Vereins informierten.
„Dieser Waggon ist ein Zeitzeuge auf Rädern“, meinte Lohmann und erläuterte, dass der kürzlich nach Restaurierung wieder eingeweihte Waggon an die Transporte erinnern soll, mit denen das NS-Regime Menschen aus ganz Europa in die Konzentrations- und Vernichtungslager und an Orte der Zwangsarbeit deportiert hat. Der Waggon war 2007 Ziel eines Brandanschlages und wurde danach in den vergangenen Jahren umfangreich restauriert. Er steht jetzt nach der Wiedereinweihung hinter der BBS mit Zugang von der Bertha-Benz-Straße aus. Fragen nach der Finanzierung, der Pflege des Platzes und getroffenen Sicherheitsmaßnahmen wurden beantwortet. Erfreut nahmen die AI-Mitglieder zur Kenntnis, dass der Waggon-Verein jederzeit nach vorheriger Absprache weitere Info-Führungen ermöglicht.
Amnesty-Gruppensprecher Andreas Bortfeldt knüpfte an die eingangs erwähnten Schnittmengen beider Gruppen an und würdigte die Arbeit des Vereins „Verdener Waggon“: „ Sie und wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, auf die Notwendigkeit des Einsatzes für Demokratie und Menschenrechte hinzuweisen. Es wäre schön, wenn der Waggon und seine Geschichte auf breites Interesse trifft und hier vor Ort künftig auch kleine Veranstaltungen wie Lesungen und Konzerte stattfinden.
Im Anschluss an die Führung tagte die Amnesty-Gruppe beim Waggon und befasste sich mit einem neuen Gefangenenfall aus der Ukraine, für den man sich künftig einsetzen will. Zudem standen Vorbereitungen für eine Plakatausstellung „60 Jahre Amnesty International“ am 17. Oktober im Nikolai-Gemeindezentrum am Plattenberg im Mittelpunkt. -son.
Das Foto zeigt Mitglieder des Verdener Menschenrechtsvereins Amnesty International (AI) bei einem Infotreffen am Waggon mit dem Vorsitzenden des Vereins „Verdener Waggon“ Ehler Lohmann (l.) und dem Amnesty-Gruppensprecher Andreas-Bortfeldt (2.v.l.). Foto: Iris Ueltzen