Logo
«

Thementag „Walther von Seydlitz-Kurzbach, Widerstandskämpfer oder Verräter?“

Stolpersteine - Kurzvorträge - Ausstellung

Thementag - Walther v. Seydlitz

Walther von Seydlitz lebte als Kommandeur des Artillerieregiments 22 einige Jahre in Verden und war im gesellschaftlichen Leben der Stadt eine hoch angesehene Persönlichkeit.
Im 2. Weltkrieg nahm er an den Feldzügen gegen Frankreich und gegen die Sowjetunion teil. Er erlebte die Schlacht von Stalingrad mit und geriet danach in sowjetische Gefangenschaft. Hier schloss er sich dem „Bund Deutscher Offiziere“ an, der sich den Kampf gegen Hitler zum Ziel gesetzt hatte. W. v. Seydlitz wurde deshalb vom Reichskriegsgericht in Abwesenheit zum Tode verurteilt.
Auch in der Sowjetunion wurde gegen ihn wegen seiner Teilnahme an dem Überfall auf die Sowjetunion ein Todesurteil gefällt.
Mit der Verlegung von sechs Stolpersteinen wird der Familie des Generals Walther v. Seydlitz gedacht, der mit seiner Entscheidung, nach der Niederlage in Stalingrad 1943 gegen Nazi-Deutschland für Frieden und einen demokratischen Neuanfang einzutreten, seine Familie in große Gefahr brachte. Erst 1955 aus der Gefangenschaft zurückgekehrt, erfuhren er und seine Familie Ablehnung und Ausgrenzung als "Verräter".
Andere würdigten seine Aktivitäten gegen Hitler. So wird er von der „Gedenkstätte' Deutscher Widerstand“ in Berlin als Widerstandskämpfer geführt.
In Verden gab es vor v. Seydlitz' ehemaligem Wohnhaus am Burgberg einen Stolperstein für ihn, der im Zuge der neuen Baumaßnahmen am Krankenhaus entfernt wurde.
Das doz20 hat nun die Verlegung von Stolpersteinen am alten Ort für Freitag, den 9. September um 11:30 Uhr am Krankenhaus (Burgberg), vorbereitet.
(Burgberg: 11:30 Uhr - 12:30 Uhr)

Ebenfalls an diesem Freitag,  9. 9. 2022, wird im Gymnasium am Wall ab 18 Uhr ein Vortragsabend stattfinden.
Mitglieder des doz20 beleuchten in fünf Vorträgen das Schicksal der Familie v. Seydlitz:

 - die Anfangsjahre bis 1933
 - v. Seydlitz' Zeit in Verden 1933 - 39
 - Krieg und Gefangenschaft
 - Sippenhaft für die Familie von Seydlitz
 - das Recht auf Widerstand in der Demokratie

Die Enkel Lili Nalovi und Wolfgang v. Dallwitz haben durch ihre Informationen dieses Projekt ermöglicht. Beide werden am Vortragsabend anwesend sein. Herr v. Dallwitz wird über seine persönlichen Erinnerungen an seinen Großvater berichten.
Ein Themenheft "Gehorsam - Widerstand - Sippenhaft" kann für 5 € erworben werden.
Der Eintritt ist frei, Spenden erleichtern unsere Arbeit.

Die Vorträge beginnen um 18.00 Uhr. (Windmühlenstraße 9, GaW-Aula, 18:00 Uhr - 20:30 Uhr)

Ab 17.00 Uhr besteht die Möglichkeit, die AusstellungUnsere wahre Identität sollte vernichtet werden – Die nach dem 20. Juli 1944 nach Bad Sachsa verschleppten Kinder“ der Gedenkstätte Deutscher Widerstand und der Stiftung 20. Juli 1944 in Kooperation mit der Stadt Bad Sachsa im GaW zu besichtigen.
Nachdem der ehemalige Verdener Standortkommandeur General Walther v. Seydlitz in Deutschland zum Tode in Abwesenheit verurteilt worden war, verfiel seine Familie der Sippenhaft. Ebenso wie die Kinder der Attentäter des 20. Juli wurden die Töchter des "Verräters" v. Seydlitz in Bad Sachsa interniert und einer Gehirnwäsche unterzogen.

Gymnasium am Wall
12. - 19. September, an Schultagen 8 - 15 Uhr

Der Eintritt zu Ausstellung und Themenabend ist frei, Spenden werden gern entgegengenommen.
Das Begleitheft Gehorsam - Widerstand - Sippenhaft erscheint mit Vorträgen und ergänzenden Materialien zum Thementag und ist für 5 € erhältlich.

Das doz20 freut sich über eine zahlreiche Teilnahme interessierter Menschen aus Verden und umzu.

Veranstalter

Dokumentationszentrum Verden im 20. Jahrhundert e.V.

Datum

Freitag, 09. September 2022

Uhrzeit

11:30 Uhr bis 21:00 Uhr

Ort

Burgberg; Aula im Gymnasium am Wall, Windmühlenstraße